Mein Leben mit Foldis – mein Katzenleben

Hallo ihr Lieben,

da es natürlich nicht alle interessieren wird, habe ich mir gedacht, erstelle ich eine extra Seite für meine Katzen. Dadurch, dass sie zu einer „besonderen“ Rasse gehören ist eine Aufklärung sehr wichtig und schließlich gehören sie zu meinem Leben dazu. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, fallen euch bestimmt direkt die Form der Öhrchen auf. Genau, sie haben Knickohren. Emily nicht ganz so extrem wie Felix, dennoch trägt sie den Gendefekt in sich. Beide gehören der Rasse Britisch Kurzhaar Scottisch Fold an, welche leider eine Qualzucht ist.

Was genau eine Qualzucht-Rasse ist: Ein Tier gehört einer Qualzuchtrasse an, wenn sie sowohl mit bereits sichtbaren, als auch nicht sichtbaren Merkmalen gezüchtet wird. Sie werden mit dem eigentlichen Wissen gezüchtet, dass sie krank sind.

Die Scottisch Fold gehört zu den Qualzucht-Rassen, weil sie einen Gendefekt in sich trägt. Natürlich sehen sie durch die geknickten Öhrchen süß aus und auch oftmals ihre Gesichtsform ist anders. Es lässt sie putzig aussehen und wird vor allem von Influenzern gefeiert und öffentlich gezeigt. Doch hinter diesem süßen Aussehen steckt leider eine nicht heilbare Krankheit. Eine Knochenkrankheit namens OCD (Osteochondrodysplasie) – vergleichbar mit Arthrose, leider oftmals nur schlimmer.

Woran erkenne ich, ob ich eine Scottisch Fold (Mix) erworben habe: Am häufigsten erkennt man es tatsächlich an ihren Öhrchen. Sie bilden sich nicht normal nach oben, wie bei gesunden Katzen. Nein, sie bleiben oftmals geknickt oder haben eine andere Form. Bei Emily sehen sie z.B. fast normal aus, doch auch hier sieht man Unterschiede zu normalen Katzenohren. Nicht immer erkennt man die Krankheit in den jungen Jahren. Oftmals bricht sie viel später aus. Doch allein schon bei der Gangart und auch Beweglichkeit sollte man feststellen, dass etwas nicht stimmt. Leider gibt es auch sehr viele Fälle, dass bereits in den jungen Jahren die Knochen sich so arg schlimm deformatieren, dass die Katzen es nicht mehr schaffen wirklich zu leben und an schrecklichen Schmerzen leiden.

Wie kann ich meiner Katze helfen / sie unterstützen, sollte sie zu der Rasse gehören: Vorne weg – die Krankheit ist NICHT heilbar. Zu diesem Thema werde ich nochmals einen gesonderten Beitrag veröffentlichen. Denn auch ich musste mich mit der Zeit schlau machen. Viele greifen schnell zu Schmerzmitteln. Doch in ganz jungen Jahren möchte man dem Tier nicht unbedingt Schmerzmittel verabreichen, auch wenn es helfen würde, aber es kann auch andere Organe angreifen und vielleicht später mit den Jahren nicht mehr wirken. Also habe ich mich nach möglichen Alternativen umgeschaut, diese natürlich auch mit dem Tierarzt besprochen und er findet diese gut. Am bekanntesten wird hier das Grünlippmuschelpulver sein. Es ist unterstützend für die Knochen und wird meistens gut von den Katzen angenommen.

Auch ist es wichtig, dass ihr für Bewegung bei den Katzen sorgt. Nicht überwiegend viel, aber dass sie dennoch regelmäßig Bewegung bekommen. Auch könnt ihr durch leichte hoch- und runter-Übungen die Knochen ein wenig stärken und belasten. Doch nicht zu überlasten. Weiche Landemöglichkeiten sollten vorhanden sein und was sie gerne mögen sind auch warme Plätze zum ausruhen. Sonne ist genauso wichtig für ihre Knochen, wie für die menschlichen Knochen. Felix z.B. lässt sich bei schönen Wetter und angenehmen Temperaturen gerne die Sonne aufs Fell und seine Knochen strahlen.

Abschließend möchte ich noch sagen: Passt bitte beim Kauf auf, an welches Tier ihr gerät. Das Tier kann letztendlich nichts dafür. Es sind die Züchter. Oftmals haben sie selbst gar keine Ahnung was sie da fabrizieren und dem Tier für Leid antun. Und sehr oft handeln sie doch sogar bewusst, verkaufen kranke Tiere um einfach nur Profit zu machen. In Deutschland ist die Zucht leider noch nicht verboten. Ich möchte meine beiden Süßen auch nicht missen. Dennoch bin ich sehr traurig darüber, dass sie unter solch einer Krankheit ihr Leben lang leiden müssen. Meine beste Freundin (auch Katzenmutti und hat schon einiges erlebt) sagte tatsächlich letztens, dass sie die beiden im Kittenalter eher eingeschläfert hätte. Das brach mir echt das Herz das zuhören.

Denn auch wenn man unter einer Krankheit leidet, kann das Lebewesen am wenigsten dafür. Daher liegt es in meinen Händen ihnen ein gutes und schönes Leben zu gestalten, auch wenn sie eingeschränkt sind. Leider weiß man bei Katzen auch nicht immer wirklich, wann sie Schmerzen haben. Sie sind Meister im verstecken von Schmerzen. Doch mit der Zeit habe ich herausgefunden, dass sie meistens mit der Pfote dann zucken, nachdem sie z.B. vom Springen aufgekommen sind (natürlich nicht jedes Mal, aber zwischendurch leider schon).

Und ganz wichtig sind regelmäßige Tierarztbesuche. Solltet ihr euch noch nicht sicher sein, ob es eine Scottisch Fold (Mix) Katze ist, lasst das Tier beim Tierarzt am besten röntgen. Hier kann nachgesehen werden, ob das Gen drin ist und wie die Knochen sind. Auch in Bluttests kann man es wohl nachweisen. Nur beim Röntgen kann man auch den Fortschritt der Krankheit sehen.