„Du bist nicht wirklich tierlieb, weil du Fleisch isst.“ Diesen Satz durfte ich mir letztens von einer Veganerin unterstellen lassen. Ich habe nämlich gesagt, dass ich tierlieb bin und es ging hauptsächlich um meine beiden Katzen. Was bedeutet eigentlich schon Tierliebe bzw. zum Wohle des Tiers?
Wenn ich sage, dass ich tierlieb bin, heißt es für mich persönlich, dass ich Tiere mag. Vielleicht nicht alle, aber ich würde ihnen auch nicht schaden. Da ich Haustiere habe, heißt für mich Tierliebe hauptsächlich, dass ich mich um meine Tiere gut kümmere und das Beste für sie möchte.
Unter anderem bedeutet das aber auch, dass ich dafür sorge, dass sie gute Futter zu sich nehmen, dass ich mit ihnen ausreichend Zeit verbringe und auch mit ihnen spiele. Das ich ihren Bedürfnissen nachkomme. Natürlich ist das nicht immer zeitlich möglich. Doch ich persönlich versuche so gut es geht, dem nachzukommen. Auch gehört noch dazu, das Katzenklo regelmäßig zu säubern – aber ich denke, sowas muss ich nicht erwähnen. 😉
Das gehört für mich zur Tierliebe. Das ich meinen Tieren gerecht werde. Doch manche interpretieren in Tierliebe noch hinein, dass man auch aufs Fleisch verzichtet. Mein Gedanke hier ist: Leben und leben lassen. Die einen mögen Fleisch und können trotzdem tierlieb sein, die anderen können aufs Fleisch verzichten (und halten sich leider oft für etwas besseres und versuchen das anderen aufzuzwängen).
Natürlich ist es nicht verkehrt, wenn man ggf. nicht jeden Tag Fleisch isst. Auf Dauer kann es auch nicht gesund sein. Doch auch im Fleisch befinden sich wichtige Nährwerte, die man evtl. nicht so einfach durch andere Lebensmittel ersetzen kann. Zudem kommt es ja auch darauf an, wo man sein Fleisch kauft. Beim Metzger des Vertrauens, abgepackt oder vielleicht von einem Bauernhof wo selbst geschlachtet wird usw.? Es gibt heutzutage doch einige Möglichkeiten und ja, natürlich, es ist nicht immer günstig.
Doch ich frage mich ja auch, ist es so viel günstiger vegan zu leben? Dauernd nach einem Fleischersatz zu schauen?
Es ist ein ziemlich umstrittendes Thema – Fleischkonsument und Veganer. Ja, die Tierhaltung bzw. Massentierhaltung sollte man nicht unterstützen, deshalb ist es ja wichtig zu achten, woher man sein Essen bezieht. Eine Aufklärung ist natürlich auch hier sehr wichtig. Natürlich schrecken diese schlimmen Videos von Massentierhaltung ab. Doch ich habe das traurige Gefühl, selbst wenn mehr Menschen auf den Fleischkonsum verzichten, es immer solche Massentierhaltungen geben wird, da es insgesamt günstiger ist. Günstiger in der Produktion und womöglich noch teurer im Verkauf!
Doch kann man behaupten, man sei nicht tierlieb, weil man Fleisch isst? Ich persönlich empfinde es als Schwachsinn. Denn hier geht es ja auch um die eigenen Haustiere bzw. generell den Umgang mit Tieren.
Wie ist eure Meinung dazu? Was versteht ihr unter Tierliebe bzw. tierlieb sein? Ich bin sehr auf eure Antworten gespannt.
Bis bald,
Eure Lissy.
Hi Lissy,
ich bin auch dafür: leben und leben lassen.
Allerdings kann ich die Aussage von Veganern in der Hinsicht schon verstehen. Wenn man Tiere mag und weiß, welche Qualen sie durch die Massentierhaltungen durchstehen müssen – trotzdem aber Fleisch isst, fühlt sich das eben zwiespältig an.
Ich hab in den letzten Jahren (leider) nie groß drüber nachgedacht, erst als mein Sohn vor 2-3 Jahren plötzlich vegetarisch gegessen hat und jetzt seit über 1 Jahr Veganer ist. Er hat sich wirklich sehr viel informiert und was er mir da erzählt und gezeigt hat, war so erschreckend, dass ich mittlerweile auch kein Fleisch/Fisch mehr esse und versuche, auf vegan umzusteigen.
Die vielen Vorwürfe von beiden Seiten finde ich nicht gut, denn das fördert einfach kein Verständnis.
Tierlieb heißt für mich, dass ich Tiere liebe und nicht möchte, dass ihnen kein Leid geschieht. Und das geht eben so weit, dass ich dafür auf das Fleisch verzichte. Dass ist mir in dem Fall einfach nicht wichtig genug – wenn ich im Gegenzug dazu beisteuere, mich gegen die Massentierhaltung zu stellen. Ich denke eh nicht, dass das Zukunft hat.
Witzigerweise ist mir vor allem klar geworden, wie strange es eigentlich ist, Milchprodukte zu trinken/zu essen. Also zumindest für mich ist es mittlerweile total komisch – das ist Babymilch für Kühe 😉 Und deshalb wundert es mich auch nicht wirklich, dass so viele Menschen laktose-intolerant sind.
Es ist zurzeit wirklich ein schwieriges Thema weil da schnell die Gemüter hochkochen. Jeder sollte es einfach so machen, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee,
danke für deinen ausführlichen und ehrlichen Kommentar!
Tatsächlich ist es wirklich ein schwieriges Thema. An für sich denke ich auch, wäre es vielleicht nicht verkehrt aufs Fleisch zu verzichten. Andererseits mag ich schon den Geschmack. Aber da ich weiß, dass z.B. auch meine Eltern darauf achten, woher das Fleisch stammt und dann lieber ein paar Euros mehr ausgeben, kann ich es schon mit einem halbwegs gutem Gewissen essen. Zudem bevorzuge ich ehrlich gesagt eher Putenfleisch oder zwischendurch auch mal Rinderfleisch. Aber hauptsächlich eher Pute. Auch beim Eierkauf achten meine Eltern darauf, dass die Hühner frei herum laufen dürfen und kaufen oft von einem Hof im Ort Eier.
Ich muss aber sagen, dass ich schon (vor allem auch abends) öfter ohne Fleisch esse. Gestern z.B. gab es bei mir abends Süßkartoffelwedges mit Mozzarellasticks. Und sowas esse ich öfter. Oder halt auch Pizza Mozzarella. Aber dennoch mag ich zwischendurch gerne Wurst zum Frühstück. 😉
Aber wie du sagt, jeder soll leben wie er mag und es sollte keiner einem reinreden. Hauptsache man kann das nach seinem Gewissen vereinbaren.
Milch z.B. trinke ich eh bloß im Kaffee. Sonst mag ich das gar nicht mehr.
Liebe Grüße
Lissy